VectorDelta & VectorBlueprint: Vom Spannungsfeld zur Maßnahmenarchitektur
Bei Veränderungsprojekten Entscheidungen zu treffen ist schwierig.
Insbesondere wenn es darum geht, WO Veränderungsprozesse ansetzen sollen.
- Daten und Ergebnisse aus Interviews werden unterschiedlich interpretiert.
- Das Ziel des Veränderungsprozesses bleibt unklar.
Das führt zu langwierige Diskussionen, Verunsicherung und halbherzige Kompromisse.
Aus diesem Grund habe ich Vector³ -einem Workshopfromat- aus 3 Modulen entwickelt.
Basierend auf den
sieben Teilsystemen von Organisationen erarbeiten die Teilnehmer mit VectorMap eine gemeinsame Vision (Ziel) und analysieren die Ausgangssituation (Realität).

Dieser Artikel setzt sich mit dem Thema auseinander, wie mit VectorDelta das Spannungsfeld sichtbar und mit VectorBlueprint die Maßnahmenarchitektur entwickelt wird.
Er richtet sich an Unternehmer, Geschäftsführer, Führungskräfte und HR-Profis, die sich mit Veränderungsprozessen auseinandersetzen.
Arbeiten an Teilen vs. Arbeit am Gesamtsystem
Organisationen sind komplexe soziale Systeme, die aus unterschiedlichen Teilsystemen bestehen, die sich gegenseitig beeinflussen.
Komplexität verleitet Menschen dazu, Probleme isoliert zu betrachten und zu analysieren. Daraus entstehen kurzfristige Insellösungen, die kurzfristig zwar wirken mögen, aber mittel- und langfristig das Gesamtsystem in Mitleidenschaft ziehen.
„Wenn wir ein Verbesserungssystem haben, das darauf ausgerichtet ist, die einzelnen Teile separat zu verbessern, kann man sich absolut sicher sein, dass die Leistung des Gesamtsystems nicht verbessert wird ... Die Leistung eines Systems hängt davon ab, wie die Teile zusammenpassen, nicht davon, wie sie einzeln funktionieren.“ Russell L. Ackoff
Komplexe Systeme haben emergente Eigenschaften, die nicht auf einzelne Teile zurückgeführt werden können. Aus diesem Grund ist die Arbeit am Gesamtsystem so wichtig.
Dabei geht es nicht um DIE perfekte Lösung, sondern die richtige Balance zwischen den Teilsystemen zu finden, auf denen Vector³ aufbaut.
VectorDelta: Die Arbeit mit dem Spannungsfeld
Mit VectorDelta wird das Spannungsfeld zwischen Vision und Realität sichtbar gemacht.
Zahlen, Daten, Fakten sind wichtig. Ebenso wie Ergebnisse aus Interviews. Die Herausforderung besteht jedoch darin, dass alle ein gemeinsames Verständnis über das Ziel und die Ausgangssituation entwickeln. Insbesondere für Führungskräfte.Dieses Ergebnis wird mit VectorMap erzielt.
Die Arbeit mit dem Spannungsfeld beginnt mit VectorDelta. In diesem Modul beschäftigen sich die Teilnehmer bewusst mit den Unterschieden zwischen Vision und Ausgangssituation.

Herausforderungen werden dadurch für die Teilnehmer am Vector³-Workshop sicht- und erlebbar. Es ist die Schaffung von Bewusstsein, die Menschen dazu bewegt, ihre Komfortzone zu verlassen.
Die Arbeit in Teams schafft gemeinsame Erlebnisse und fördert die abteilungs- und bereichsübergreifende Kommunikation.
Aus einer Vielzahl von Perspektiven entsteht ein konsistentes Gesamtbild. Aus einer Vielzahl individueller Beobachtungen, Bedürfnisse und Prioritäten entsteht ein ganzheitlicher Blick auf das Unternehmen.
Die Teilnehmer beginnen Abhängigkeiten und Zusammenhänge zu erkennen, die bisher verborgen waren.
Durch VectorDelta entsteht eine solide und transparente Grundlage, auf der:
- Maßnahmen abgeleitet,
- Synergien und Abhängigkeiten identifiziert, sowie
- Prioritäten definiert werden können.
VectorBlueprint: Maßnahmen ableiten
Mit VectorDelta werden Spannungsfelder sichtbar gemacht, auf deren Grundlage Maßnahmen abgeleitet werden.
Ausgehend vom Delta formulieren die Teilnehmer Ziele, die erreicht werden sollen. Abhängigkeiten und Synergien werden identifiziert, um die Maßnahmen in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen.
Die Stakeholder, die von den Änderungen betroffen sind oder unter der aktuellen Situation leiden wurden bereits im Modul VectorMap identifiziert. Dadurch wird die Identifikation, wer in die weiteren Schritte, wie der detaillierten Ausarbeitung und Umsetzung involviert werden soll, erleichtert.
Aufmerksamen Lesern wird es aufgefallen sein: Die beschriebenen Aufgaben folgen der
Logik von Puzzle Transformation und sind im Master-Regelkreis angesiedelt.
Entwicklung der Maßnahmenarchitektur
Eine Hauptaufgabe des Master-Regelkreises besteht darin, die optimalen Bedingungen für die Arbeit in den Sub-Regelkreisen zu schaffen.
Der Master-Regelkreis hat die Aufgabe die identifizierten Maßnahmen in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen, aus dem die Maßnahmenarchitektur entsteht.
Als Maßnahmenarchitektur definiere ich:
- die Gesamtheit aller geplanter Maßnahmen in einem Veränderungsprozess,
- ihre Strukturierung und Abstimmung zueinander (Reihenfolge, Abhängigkeiten, Prioritäten).
- und ihre Einbettung in das Gesamtsystem der Organisation (Strategie, Ressourcen, Kultur).
Maßnahmenplan = eine Liste mit Aufgaben und Terminen
Maßnahmenarchitektur = die systemische Struktur, die dafür sorgt, dass Maßnahmen im Zusammenspiel wirken
Erfolgskriterien sorgen für Transparenz, ob Maßnahmen den gewünschten Effekt erzielen. Diese Klarheit und Transparenz ist für die Teams, denen die detaillierten Ausarbeitung und die Umsetzung der Maßnahmen übertragen wird, erfolgsentscheidend.
Dadurch wissen die Teams der Sub-Regelkreise:
- welche Ergebnisse erwartet werden
- bis wann Projekte umgesetzt werden müssen
- und wie Erfolg gemessen wird.
Durch die Arbeit in Regelkreisen können sich die Mitgleider des Master-Regelkreises auf strategische Aufgaben fokussieren, während die Mitglieder der Sub-Regelkreise mit der Umsetzung der Maßnahmen betraut werden.
So funktionieren Co-Creation und Steuerung ohne die Kontrolle zu verlieren.
Klarheit und Fokus statt endloser Diskussionen
Das Ziel vom Workshopformat Vector³ ist die Schaffung von Klarheit und Fokus; beides zentrale Aspekte für erfolgreiche Change- und Transformationsprojekte.
Statt sich in Details zu verlieren oder in Debatten über Prioritäten zu verstricken, entsteht bei allen Beteiligten ein gemeinsames Verständnis:
- WAS ist unser Ziel?
- WARUM ist Veränderung nötig?
- WAS wollen wir verändern?
- WO soll Veränderung ansetzen?
- WER ist betroffen?
- WELCHE Risiken sind damit verbunden?
Die gewonnene Klarheit wirkt verbindend, weil sie Erwartungshaltung und Verantwortlichkeiten transparent macht.
Alle wissen, was als Nächstes zu tun ist und warum es wichtig ist. Statt isolierter Maßnahmen steht das Gesamtsystem im Mittelpunkt.
Aus anfänglicher Verunsicherung entstehen Klarheit und Fokus.
Fazit und Ausblick
Vector³ ist kein statisches Analysewerkzeug, sondern ein Format, das auf ehrliche und offene Diskussionen setzt.
Sorgen, Bedenken, Risiken und Ängste werden früh im Prozess thematisiert , damit sie im weiteren Verlauf nicht blockierend wirken.
Mit Vector³ entsteht ein gemeinsames Verständnis der Organisation und ihres Veränderungsprozesses aus verschiedenen Perspektiven, was das Gefühl der Einheit und Zusammenarbeit unter allen Beteiligten fördert.
Aus einer Vielzahl von Perspektiven entsteht ein gemeinsames Verständnis für die Organisation und den Veränderungsprozess.
Mit Puzzle Transformation, dem Betriebssystem für Veränderung, das im Hintergrund läuft, können sich sie Regelkreise voll auf ihre zugewiesenen Aufgaben fokussieren, ohne das System oder die Mitarbeitenden zu überfordern.
Ein Vorteil von Vector³ liegt darin, dass es ein in sich abschlossenes Format ist, das sich wunderbar für ein Offsite eignet, aber auch remote durchgeführt werden kann.
Sie möchten Vector³ näher kennenlernen? Dann lassen Sie uns ins Gespräch kommen.
Neugierig wie es weitergeht? Der nächste Beitrag wird sich näher mit der
Umsetzung der Maßnahmen in den Sub-Regelkreisen auseinandersetzen.