Zukunftsfähigkeit durch Design: Feedback-Loops in Puzzle Transformation
Ohne Feedback findet kein Lernen statt.
Feedbackmechanismen sind ein Erfolgsgeheimnis der Natur, die in vielen Unternehmen fehlen. Unternehmen sind, wie alle Lebewesen, mit komplexen, volatilen und unsicheren Umgebungen konfrontiert. Erfolgreich sind diejenigen, die in der Lage sind, in derartigen Umgebungen Muster zu erkennen, diese zu verstehen und daraus zu lernen.
Diese Fähigkeit ist vielen Unternehmen abhanden gekommen.
Bürokratie und lineares Denken (Wenn-Dann Beziehungen) sind zwei Gründe, warum Organisationen Schwierigkeiten haben, sich zu verändern, innovativ zu bleiben und aus Erfahrungen zu lernen. Dieses Denken vermittelt eine Illusion von Kontrolle, die in dynamischen, komplexen Systemen nicht existiert.
Ähnlich verhält es sich bei Veränderungsprozessen.
Sie werden als einmaliges Projekt konzipiert und der Fokus liegt auf dem Abschluss, nicht auf dem Lernen. Fehler werden kaschiert, wodurch wichtige Erkenntnisse verloren gehen.
Puzzle Transformation sieht Veränderung wie sie in der Natur in Erscheinung tritt. Als kontinuierlichen, iterativen Prozess mit Feedback als zentralen Mechanismus.
Die fraktale Struktur als Skalierungsmechanismus
Das fraktale Prinzip unterstützt beim Umgang mit Komplexität.
Fraktale sind ein weiteres Erfolgsgeheimnis der Natur. Anstatt jedes Element eines Systems von Grund auf neu zu bauen, greift die Natur auf bewährte Baupläne zurück.
Fraktale zeichnen sich durch Selbstähnlichkeit aus. Verschiedene Muster oder Prinzipien wiederholen sich auf verschiedenen Ebenen, wodurch sich die jeweiligen Elemente selbstähnlich sind. Die Elemente des Systems, sind in ihrer Form und in ihrem Aufbau ähnlich dem Ganzen.
Puzzle Transformation funktioniert nach demselben Prinzip. Der Master- und Sub-Regelkreis bestehen aus denselben Elementen und funktionieren nach denselben Prinzipien. Sie unterscheiden sich jedoch hinsichtlich ihrer Ebene und ihrem Fokus.
Veränderungsprozesse sind nichts anderes als sich wiederholende Muster. Lernen findet durch Wiederholungen statt und je mehr Wiederholungen stattfinden, desto besser werden die Teilsysteme der Organisation und ihre Mitarbeiter damit vertraut. Dadurch werden Lern- und Anpassungsfähigkeit als Kompetenz Schritt für Schritt etabliert.
Fraktale Strukturen bieten Stabilität und ermöglichen gleichzeitig Flexibilität.
Feedback-Loops als Steuerungsmechanismen von Puzzle Transformation
Feedback-Loops sind das Nervensystem von Puzle Transformation.
Puzzle Transformation besteht aus 5 Phasen, die eine bestimmte Funktion ausüben:
- Vision → Referenz
- Realität → Sensor
- Planung → Regler
- Umsetzung → Aktor
- Veränderung → Antwort des Systems
Feedback-Loops ermöglichen kontinuierliches Lernen und Anpassung und fügen dem Prozess eine wesentliche Komponente hinzu; jene der Steuerung.
- Feedback-Loop: Lernen und Anpassung
Der Regler (Planung) erhält Informationen bezüglich Erkenntnissen, Erfahrungen und Schwierigkeiten. Auf dieser Grundlage werden Informationen in Erkenntnisse umgewandelt, durch die wiederum Lernen stattfindet, wodurch Anpassungen vorgenommen werden können. Durch den systematischen Fluss von Informationen wird der Prozess lern- und anpassungsfähig.
- Feedback-Loop: Wirksamkeit
Nach Abschluss eines (Teil-)Projekts erfolgt die Antwort des Systems. Sie tritt entweder unmittelbar oder zeitverzögert ein. Die Frage nach der Wirksamkeit wird auf Grundlage beobachteter Veränderungen in der Realität (Sensor) beantwortet.
- Feedback-Loop: Abgleich
Ausgehend von der Antwort des Systems (Veränderung) erfolg ein SOLL-IST-Abgleich. Dieser Mechanismus ist essenziell für die strategische Ausrichtung des Master-Regelkreises. Er gibt Aufschluss, ob die Vision (Referenz) aufgrund eventueller Veränderungen nachgebessert werden muss oder nicht.
Die Feedback-Mechanismen sind bei Puzzle Transformation sowohl für den Master- und den Sub-Regelkreis immer dieselben.
- Die Wirkung umgesetzter Maßnahmen wird beobachtet und fließt in Form von Feedback zurück in den Master-Rgelkreis. Dadurch lernt das System in seiner Gesamtheit.
- Abweichungen werden frühzeitig erkannt und an den Master-Regelkreis weitergegeben, der bei Bedarf Anpassungen vornimmt.
- Durch die Installation von Steuerungsmechanismen (Sensoren) können Veränderungen beobachtet und Zusammenhänge zwischen Maßnahmen und Effekten identifiziert werden.
Die Feedback-Loops zwischen den Regelkreisen sind vergleichbar mit einem Nervensystem.
Sie sorgen dafür, dass die richtigen Informationen zur richtigen Zeit an die richtigen Stellen fließen, um Anpassungen zu ermöglichen.
Der Master-Regelkreis ist das Gehirn (strategische Steuerung), die Sub-Regelkreise sind die Nerven und Muskeln (operative Umsetzung und sensorisches Feedback).
Feedback-Mechanismen sind das Nervensystem lebender Systeme und sichern ihren erfolgreichen Bestand.
Systembedingte Reaktionen auf Veränderungen
Klassische Change-Prozesse scheitern, weil sie dem System nicht zuhören.
Puzzle Transformation hingegen beobachtet die Antwort des Systems.
Organisationen sind komplexe soziale Systeme, die nach eigenen Systemgesetzen und -prinzipien funktionieren. Werden diese ignoriert führt dies zu Fehlinterpretationen und -reaktionen.
Würde die Organisation auf jeden Veränderungsimpuls reagieren, würde sie schnell in Chaos versinken und wäre nicht mehr in der Lage sich zu stabilisieren und Leistung zu erbringen. Sie würde schlichtweg aufhören zu existieren. Ähnlich verhält es sich bei Veränderungsprozessen.
Die Antwort des Systems auf Veränderungsimpulse erfolgt entweder unmittelbar oder zeitverzögert. Zeitverzögerungen führen bei Entscheidungsträgern (nachvollziehbarerweise) zu Nervosität und Aktionismus. Das System und deren Mitarbeiter benötigen bei Veränderungen jedoch Zeit. Zeit, um Neues zu verarbeiten und durch Wiederholungen zu verinnerlichen.
Deshalb ist die Installation von Kontrollmechanismen (Sensoren) wichtig, um Veränderungen zu identifizieren und zu beobachten, ob die Maßnahme wirksam war oder nicht. Diese Sensoren dienen nicht der Überwachung, sondern dazu, Zusammenhänge zwischen Maßnahmen und Effekten zu identifizieren, um systemisches Lernen zu ermöglichen.
Der fraktale Aufbau von Puzzle Transformation schafft die strukturelle Stabilität und den notwendigen zeitlichen Rahmen, um bei zeitverzögerten Systemreaktionen besonnen zu handeln und systemisches Lernen über die installierten Sensoren zu ermöglichen.
Lern- & Anpassungsfähigkeit in der Unternehmens-DNA etablieren
Puzzle Transformation unterstützt durch seine Funktionsweise die Verankerung von Lern- und Anpassungsfähigkeit in der Unternehmens-DNA.
Indem Mitarbeiter zu Co-Architekten der Veränderung werden (ein Prinzip, das im Detail im Beitrag “Von Vector³ in die Umsetzung“ behandelt wurde), erfahren sie aus erster Hand, wie Veränderungsprozesse funktionieren und auf welchen Überlegungen sie aufbauen. Durch den Aufbau in Regelkreise werden Führungskräfte von operativen Aufgaben entlastet und das Vertrauen in Teams und die dezentrale Umsetzung von Projekten gestärkt.
Veränderungsmanagment ist eine zentrale Aufgabe jeder Führungskraft. Mit zunehmender Veränderungsintensität wird sie vermehrt zur Aufgabe aller Mitglieder der Organisation.
Im Idealfall werden Veränderungen nicht Top-Down, sondern Bottom-Up initiiert.
Notwendige Veränderungen finden dadurch in jenen Einheiten statt, in denen sie benötigt werden. Der regelmäßige Austausch zwischen den organisatorischen Einheiten ist grundlegend, weil jede Veränderung Auswirkungen auf andere Einheiten und somit auf das Gesamtsystem hat.
Jede Einheit der Organisation ist ein Teilsystem und ist mit einer jeweils anderen relevanten Umwelt konfrontiert.
Dieser Unterschied erfordert unterschiedliche Organisationsdesigns, sowie Ausprägung von Lern- und Anpassungsfähigkeit. Je besser Führungskräfte und Mitarbeiter damit vertraut sind, desto besser ist die Einheit in der Lage, mit aktuellen und zukünftigen Veränderungen umzugehen.
Lern- und Anpassungsfähigkeit wird dadurch als Unternehmenskompetenz schrittweise entwickelt und in der Unternehmens-DNA verankert. Veränderungen erfolgen organisch und nicht als Reaktion auf bestimmte Ereignisse.
Zukunftsfähigkeit ist das Ergebnis bewusster Gestaltung und systemisches Lernen die ausschlaggebende Kompetenz.
Fazit und Ausblick
Puzzle Transformation ist kein weiteres Change-Modell, sondern ein Betriebssystem für Veränderung.
Mit diesem Artikel endet die 2. Blogreihe.
Die Reise begann mit Puzzle Transformation als systemorientierten Ansatz für Veränderung. Weiter ging es mit Vector³, als essentiellem Format, um die notwendige innere Klarheit zu schaffen. Durch die Module VectorMap (Vision und Realität) und VectorDelta (Spannungsfeld) werden bisher blinde Flecken sichtbar gemacht und das Fundament für die Maßnahmenarchitektur gelegt.
Die fraktale Struktur der Master- und Sub-Regelkreise wurde im darauf folgenden Artikel vorgestellt. Diese sorgt für Steuerung durch Struktur und ermöglicht Co-Kreation, indem sie Mitarbeiter zu Co-Architekten der Veränderung macht.
Mit dem Lernprozess in diesem Beitrag schließt sich der Kreis.
Feedback-Loops sind das Nervensystem von Puzzle Transformation. Sie stellen sicher, dass Informationen kontinuierlich zurückfließen und das System in seiner Gesamtheit mitlernt. Während klassische Change-Modelle durch ihre Linearität eine Illusion von Kontrolle vermitteln, baut Puzzle Transformation auf der dynamischen und komplexen Realität auf.
Wirksame Organisationen sind bewusst gestaltete Systeme, die auf Systemgesetze- und prinzipien aufbauen. Sie schaffen die Architektur, damit wirkungsvolle Zusammenarbeit stattfinden kann und ermöglichen Menschen, Verantwortung zu übernehmen.
Zukunftsfähigkeit entsteht nicht zufällig, sondern ist das Ergebnis eines bewussten und durchdachten Gestaltungsrprozesses.
Wenn Sie diese Erkenntnisse in Ihrer Organisation verankern möchten, um Ihr Unternehmen auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten, dann lassen sie uns ins Gespräch kommen.
Bei einem lockeren Gespräch unterhalten wir uns über Ihr Anliegen und erkunden, ob Vector³ in Kombination mit Puzzle Transformation für Ihr Vorhaben geeignet sind.
